Technik
Die Ausbeultechnik PDR (Paintless Dent Repair - lackierfreie Dellenreparatur)
Diese Methode stammt ursprünglich aus der Autoindustrie. Bei kleinen Schäden, die während der Produktion entstehen können, repariert man das betreffende Bauteil und es kann weiter verwendet werden.
Es ist die "sanfte" Reparatur von Dellen und Beulen.
Die Technik eignet sich sehr gut zur Reparatur von leichten Parkschäden, Hagelschlag, oder ähnlichen Dellen. Auch Beulen, sind oft erfolgreich bearbeitbar.
Bei der lackschadenfreien Ausbeultechnik können Blech und Lack in die Ursprungsform zurück gedrückt, oder gezogen werden.
Hilfsmittel Spiegelung
Dellen und Beulen sind am ehesten in einer Spiegelung zu sehen. Hier sieht man eine Motorhaube in der sich unter anderem eine Leuchte spiegelt.
Eine Delle erzeugt eine bestimmte Verzerrung des Spiegelbildes.
Der Dellendoktor benutzt diese optischen Effekte, um die Schadstelle und sein Einwirken zu beurteilen.
Durch vorhandene Öffnungen in der Karosserie sind viele Bereiche der Fahrzeugoberfläche von innen erreichbar.
Mit verschiedenen Hebeln kann der Beulendoktor die Dellen zurückdrücken.
Je nach Gegebenheit kommen unterschiedliche Ausbeulwerkzeuge zum Einsatz.
Sollte die Reparatur mit Hebeln nicht möglich sein, kommen Zuganker zum Einsatz, die auf die Delle geklebt werden.
Das Blech wird in Form gezogen. Diese Technik eignet sich für sehr flache, "weiche" Dellen.
Eine wichtige Vorraussetzung für diese Reparaturmethode ist, dass die Schadstelle relativ klein ist. Eine Delle sollte nicht größer als eine Handfläche sein. Bei einem Durchmesser bis vier Zentimeter und einer Tiefe von maximal 10% des Durchmessers sind die Chancen am besten. Zum Vergleich: eine Delle, die einer 2 Euro-Münze entspricht, in Durchmesser und Tiefe, ist in der Regel gut zu Bearbeiten. Die Form der Delle ist dabei zweitrangig. Parkdellen sind oft länglich oder oval, Hagelschäden eher rund.
Ist die Tiefe im Verhältnis zum Durchmesser größer als 10% wird bei dieser Überdehnung die Materialstruktur geändert. Das macht das Metall erheblich härter.
Wird dann diese harte Delle zurückgedrückt verformt sich eher das weichere Umgebungsmaterial als die Delle selbst.
Wenn eine Delle entsteht, wird dadurch eine größere Oberfläche erzeugt. Ziel der Bearbeitung ist, diesen Überschuss zu minimieren.
Solange die Delle nicht die kritische Dehnung überschreitet und keine scharfen Knicke aufweist, ist sie oft mit PDR zu reparieren.
Eine Überdehnung kann soweit rückformbar sein, dass der Schaden zumindest sehr unauffällig wird. Ob und wie gut eine Delle reparabel ist, lässt sich bei einer unverbindlichen Besichtigung beurteilen.
Das Bild zeigt das Innere einer Fahrzeugtür ohne das möglicherweise verbeulte Außenblech. Durch den oberen Fensterspalt ist oft mehr als 50% der Fläche von innen erreichbar.
Durch den Erhalt der Originalbauteile und des Lackes, können die Kosten der Reparatur von Dellen und Beulen klein gehalten werden.
Die Bearbeitungszeit ist bei typischen Dellen verleichsweise kurz.
Tagelanges Warten auf die Fertigstellung entfällt.
Die Grenzen
Der Umfang der Möglichkeiten des PDR wird von der vorhandenen Werkzeugausstattung und dem Grad der Spezialisierung bestimmt.
Nicht jeder Blechschaden ist mit den Möglichkeiten der lackschadenfreien Ausbeultechnik reparierbar.
An verschiedenen Teilen der Karosserie ist die Bearbeitung von der Rückseite durch Drücken nicht möglich. Bauliche Gegebenheiten verhindern den Zugang für Hebelwerkzeuge.
Die Reparatur von außen (Zugtechnik) ist nur bei bestimmten Dellen möglich. Die Einschränkungen ergeben sich durch das Fehlen des punktgenauen Einwirkens.
Dazu gibt es ein Risiko, dass der Lack abgezogen wird. Das bedeutet, beklebte oder nachlackierte Flächen scheiden aus.
Die Alternative
Die Alternative
Eine "Klassische Reparatur" bedeutet entweder:
Das beschädigte Bauteil wird mit entsprechendem Montageaufwand durch ein neues Teil ersetzt und in Wagenfarbe lackiert.
...oder
Die Delle wird mit den Techniken des Karosseriebaus geglättet und anschließend neu lackiert.
Hier sieht man eine leicht vereinfachte Darstellung der nötigen Arbeitsschritte : Klassische Dellenreparatur (externer Link)